Die Altbausanierung – ein Überblick zu Ablauf, Förderungen und Kosten

Altbauten haben einen ganz besonderen Charme. Sie erzählen Geschichten aus vergangenen Zeiten und prägen mit ihrer einzigartigen Architektur das Stadtbild. Doch oft sind diese Gebäude auch in die Jahre gekommen und bedürfen einer Sanierung.

Eine Altbausanierung ist eine Investition in die Zukunft. Sie kann den Wert des Hauses erheblich steigern und gleichzeitig den Wohnkomfort deutlich verbessern. Darüber hinaus trägt sie zum Werterhalt der Bausubstanz bei und schont die Umwelt. Dieser Artikel zeigt Ihnen, was Sie bei der Altbausanierung beachten sollten, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, und welche möglichen Förderungen Sie erhalten können.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Altbausanierung: Was versteht man darunter?
  2. In 9 Schritten eine Altbausanierung durchführen
  3. Die Altbausanierung: Kosten mit denen Sie rechnen müssen
  4. Gibt es Förderungen für Altbausanierungen?
  5. Ein Sonderfall: Altbausanierung bei Denkmalschutz

Altbausanierung: Was versteht man darunter? 

Bei der Altbausanierung geht es um mehr als nur einen neuen Anstrich. Es handelt sich um eine grundlegende Erneuerung der Bausubstanz an Bauteilen wie Fassade, Dach oder Keller. In den meisten Fällen werden folgende Verbesserungen vorgenommen:

  • Dämmung: Zum Beispiel werden die Fassade oder das Dach gedämmt, um Wärmeverluste zu minimieren und Energiekosten zu sparen
  • Feuchtigkeitsregulierung: Feuchte Wände werden entfeuchtet und Schimmelpilzbefall beseitigt, um ein gesundes Raumklima zu schaffen.
  • Modernisierung: Veraltete Technik wie Heizung, Sanitär und Elektroinstallationen werden durch moderne Systeme ersetzt, die energieeffizient und zeitgemäß sind.

Ein wichtiger Aspekt der Altbausanierung ist die Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Durch die energetischen Maßnahmen wird der Energieverbrauch gesenkt und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.

 

In 9 Schritten eine Altbausanierung durchführen

1. Analyse des Sanierungsbedarfs

Der erste Schritt besteht darin, den aktuellen Zustand des Altbaus einzuschätzen. Dafür kann die folgende Checkliste besonders hilfreich sein, um keinen Aspekt zu vergessen.

  • Fassade: In welchem Zustand befindet sich die Fassade? Muss sie komplett erneuert oder nur gestrichen werden?
  • Dach: Ist die Dacheindeckung noch komplett? Sind schon Ziegel brüchig? Wie stabil ist der Dachstuhl? Müssen Balken und/ oder Latten ausgetauscht werden? Ist das Dach überhaupt gedämmt, wenn ja, wie?
  • Wände: Ist die Außenwand gedämmt? In welchem Zustand befinden sich die Innenwände? Sind die Wände feucht? Gibt es Schimmelprobleme? Gibt es Sprünge oder Risse in Decken und Wänden?
  • Fenster: Müssen Fenster repariert oder getauscht werden? Gibt es Probleme mit Zugluft oder Kälte?
  • Türen: In welchem Zustand befinden sich Innen- und Außentüren?
  • Installationen: Müssen Elektroinstallationen erneuert werden? Ist eine Erneuerung der Sanitäranlagen erforderlich?
  • Sonstiges: Ist eine Klimaanlage erforderlich? Muss ein neuer Fußbodenaufbau durchgeführt werden?

2. Allgemeiner Fahrplan der Altbausanierung

Betrachten Sie Ihren Altbau aus einer ganzheitlichen Perspektive, anstatt unkoordinierte Einzelmaßnahmen umsetzen zu wollen. Ein Energieberater kann Ihnen dabei helfen, einen individuellen Sanierungsfahrplan zu erstellen. Dieser beschreibt grob alle Maßnahmen, die umgesetzt werden sollen.

3. Detailplanung der Sanierungsmaßnahmen

Je nachdem, welche Maßnahmen im Fahrplan festgelegt wurden, gilt es nun Expert:innen wie Architekt:innen, Fachingenieur:innen oder Handwerker:innen heranzuziehen. Diese können das Bauvorhaben koordinieren und die Ausführung der Maßnahmen im Detail planen.

4. Prüfung zusätzlicher Modernisierungen

Wenn Sie eine Altbausanierung umsetzen wollen, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, um zu prüfen, ob auch andere Umbauten oder Modernisierungen vorgenommen werden können. Das könnte beispielsweise das Einbauen einer Klimaanlage, einer energieeffizienteren Heizung oder eine Änderung in der Raumaufteilung sein.

5. Klärung der Finanzierung

Ein besonders wichtiges Thema bei diesem Vorhaben ist die Finanzierung. Es sollte eingeschätzt werden, wie viel Eigenkapital vorhanden ist und in welcher Höhe eine mögliche Kreditsumme einzukalkulieren ist. Prüfen Sie außerdem, welche Förderungen bei Altbausanierungen ausgezahlt werden.

6. Beachten von rechtlichen Rahmenbedingungen

Meist gehen mit einer Altbausanierung auch viel Schmutz und Lärm einher. Daher müssen andere Mieter:innen und Nachbar:innen frühzeitig über das Bauvorhaben informiert werden. Ebenso ist eine Versicherung als Schutz vor finanziellen und sonstigen Schäden empfehlenswert.

7. Abstimmung aller Angebote und Verträge

Bevor mit der Sanierung gestartet werden kann, sollte geprüft werden, ob alle benötigten Angebote und Verträge vorliegen. Diese enthalten neben der Leistungsbeschreibung und den Kosten auch Zahlungsbedingungen und den Ausführungszeitraum. Dabei ist es besonders wichtig, die Ausführungszeiträume der einzelnen Anbieter aufeinander abzustimmen.

8. Durchführung und Überwachung der Altbausanierung

Für eine ordnungsgemäße und möglichst reibungslose Durchführung Ihrer Altbausanierung empfehlen wir die Überwachung durch eine qualifizierte Bauleitung. Diese führt Qualitätskontrollen durch und kümmert sich um die Koordination der Dienstleister vor Ort.

9. Abnahme der Sanierung

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten muss eine Abnahme seitens der Hausbesitzer:innen erfolgen. Stellen Sie Mängel fest, müssen diese von der beauftragten Firma beseitigt werden.

 

Die Altbausanierung: Kosten mit denen Sie rechnen müssen

Eine Altbausanierung ist meist eine kostspielige Angelegenheit. Daher sollten Sie vorab prüfen, ob sich eine Sanierung des Gebäudes überhaupt lohnt. In vielen Fällen ist es schneller, billiger und effizienter das komplette Gebäude abzureißen und ein neues zu errichten. In der Regel eignen sich aber alte Gebäude, dessen grundlegende Bausubstanz in gutem Zustand ist, ideal für ein Sanierungsprojekt.

Wie viel kostet es nun? Das lässt sich leider nicht pauschal beantworten, da die Kosten einer Altbausanierung je nach eingesetztem Material und notwenigen Änderungen sehr stark variieren. Aus aktueller Sicht kann aber ein ungefährerer Richtwert von 800 bis 1.200 Euro pro Quadratmeter für eine Altbausanierung in Österreich veranschlagt werden. Im Falle von bestehenden Denkmalschutzauflagen, können die Kosten nochmal deutlich höher ausfallen.

Gibt es Förderungen für Altbausanierungen?

Je nachdem welche Sanierungsmaßnahmen geplant sind, bestehen verschiedene Möglichkeiten Förderungen für Ihre Altbausanierung zu erhalten. Gefördert werden thermische Sanierungen im privaten Wohnbau für Gebäude, welche zum Zeitpunkt der Antragsstellung älter als 20 Jahre sind. Förderungsfähig sind dabei:

  • Die Dämmung von Außenwänden
  • Die Dämmung der obersten Geschoßdecke bzw. des Daches und der untersten Geschoßdecke bzw. des Kellerbodens
  • Die Sanierung oder der Austausch von Fenstern und Außentüren
  • Der Umstieg auf klimafreundliche Heizungen

Grundsätzlich gilt: Je höher die Reduktion des Heizwärmebedarfs ausfällt, desto höher ist auch die Förderungssumme. Zu beachten ist allerdings, dass jedes Bundesland unterschiedliche Voraussetzungen und Regelungen für die Förderung der einzelnen Maßnahmen festgelegt hat. Informieren Sie sich daher vorab bei der zuständigen Behörde, um in Erfahrung zu bringen, welche Voraussetzungen Sie erfüllen und welche Fristen Sie einhalten müssen. In vielen Fällen ist die Ausstellung eines Energieausweises notwendig, um Förderungen für Ihre Altbausanierung zu erhalten.

Ein Sonderfall: Altbausanierung bei Denkmalschutz

Sie möchten einem denkmalgeschützten Schmuckstück neues Leben einhauchen, ohne dabei dessen historischen Charme zu opfern? Die Altbausanierung unter Denkmalschutz erfordert zwar etwas mehr Fingerspitzengefühl, ist aber mit der richtigen Herangehensweise durchaus möglich.

Dem Einbau effizienter Heizsysteme wie Wärmepumpe oder Pelletheizung steht im Normalfall nichts im Weg. Komplizierter wird es bei Maßnahmen, die das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes betreffen. Dies kann besonders bei der Fassadendämmung – eine wichtige Maßnahme, um Energie und Kosten einzusparen – kompliziert werden. So muss, um das Erscheinungsbild des Gebäudes nicht zu verändern, häufig auf eine Innendämmung ausgewichen werden. Ähnliche Bedingungen gelten für die Installation von Solaranlagen. Die Chancen für eine Erlaubnis liegen höher, wenn diese auf der „abgewandten“ Seite des Hauses eingeplant wird.

 

Eine Altbausanierung denkmalgeschützter Gebäude muss daher zuerst mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde abgestimmt werden. Denn erst wenn die Denkmalschutzbehörde die Erlaubnis erteilt, können die Arbeiten beginnen.

Bei Fragen rund um die Altbausanierung wenden Sie sich gerne an unsere Immobilienexperten!

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